ich habe doch in einem früheren post erwähnt, dass das fanta orange hier so orange ist, das eine orange daneben gelb werden würde. nun, orangen sind hier weder orange noch gelb, sie sind grün. und das nicht etwa weil sie nicht reif sind, geschmack, konsistenz, form, alles ist wie wir es von unseren guten spanischen orangen gewohnt sind, ausser die farbe. somit heisst die allgemeine farbe "orange", so wie wir sie kennen, hier nicht "orange" sondern "mango" und die frucht heisst schlicht "green". ich habe schon mehrmals von "different points of view", von anderen sichtweisen gesprochen, und auch wenn dies ein sehr einfaches beispiel ist, zeigt es doch, dass nicht alles was wir uns gewohnt sind automatisch richtig oder allgemeingültig ist. ein vielleicht besseres, zumindest komplexeres beispiel für die angewohnheit des westens, sich als (ich lehne mich aus dem fenster) einzig richtig zu verstehen, sind die vielen (vielen!) missionarskirchen, -schulen und -spitäler. gewiss, all diese einrichtungen brachten und bringen wissen, sicherheit, medizinische versorgung, was ich nicht im geringsten schlecht reden will. doch es ist schon komisch, dass man neben jeder noch so kleinen ansammlung bandas (kleine runde häuser mit strohdächern) eine kirche findet.


und auch das kann man hinter bandas finden (für alle dies nicht sehen, zwischen dem dritten und vierten banda von links steht ein panzer). diese szenerie befindet sich neben dem flugfeld im murchison fall national park, der sich an der grenze zur demokratischen republik kongo (DCR) befindet. die DCR ist nicht gerade für ihre hohe sicherheit bekannt, bürgerkriege und sich bekämpfende stämme schütteln das land immer wieder. bis vor wenigen jahren hielten diese stämme auch grenzen nicht auf, und somit wurde das benachbarte uganda oft von gewaltbereiten plünderern heimgesucht. der panzer dient also der verteidigung im falle eines falles. und darauf scheinen sich die ugander tatsächlich vorbereitet zu haben, denn an einem anderen ort nahe der grenze entdeckten wir schwere geschütze die richtung kongo zielten.
und zuletzt noch dies: der polizist, der das junge mädchen (es war kein knabe, die namen hier verwirren zuweilen) wärend der w2w-proteste letzten donnerstag erschossen hatte, wurde verhaftet und steht seit heute vor gericht. so tragisch die situation auch ist, immerhin schaut die regierung in diesem fall nicht weg.
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