Freitag, 24. Juni 2011

warum eigentlich?

ich bin sehr gerne in afrika. das wusste ich schon, als ich in kamerun 1000 bäume für den urwald gepflanzt hatte. oder als ich zusammen mit stucki`s aus dem berner oberland für zwei wochen durch marokko tourte. und ich weiss es jetzt wieder, wie ich beginne mich hier in uganda heimisch zu fühlen (natürlich ist es offensichtlich, das ich nicht ugander bin). meine frühste erinnerung an afrika ist eine holzrassel, die mir meine grosseltern von einer ihrer kenia-reisen mitbrachten. ich weiss nicht, wie alt ich damals war, jedoch schenkt man holzrasseln nur kleinen kinder. auf der rassel stand: hakuna matata - kein problem! das zauberwort, das wohl fast jeder bürger dieser erde kennt. vieleicht daraus entstand eine faszination für afrika, die mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. ich erhob den afrikanischen elefanten zu meinem lieblingstier, bewunderte nelson mandela (in einer allgemeinblidungslektion bei herrn blauth and der berufsschule diskutierten wir die maslowsche bedürfnispyramide, wonach die selbstverwirklichung nur über vier weitere stufen der pyramide zu erreichen sei. ich warf ein, das nelson mandela aus dem gefängniss kam, wo praktisch keines der bedürfnisse gedeckt war, um praktisch im alleingang südafrika zu demokratisieren, was wohl der zenit der selbstverwirklichung sei. (dass ich mit dem "praktisch im alleingang" falsch lag, wurde mir in den letzten tagen bewusst)), träumte von safaris in der serengeti, hoffte einmal den kilimanjaro zu sehen und wünschte mir als jugendlicher eine halskette mit dem afrikanischen kontinent als anhänger, und das in einer zeit in der ich noch nicht hiphop oder reggae hörte.

übrigens war es auch nelson mandela, der mich in den letzten tagen davon abhielt, meinen computer zu benutzen. caro hat mir seine autobiografie überlassen. ich wollte zuerst ein anderes buch (dead aid von dambisa moyo - sehr empfehlenswert, wenn man wissen will, wieso afrika auch nach dem erhalt von insgesamt mehr als einer bilion us-dollar immernoch arm ist, und wie es einen anderen weg für afrika gibt) fertig lesen, doch mandela lag auf meinem tisch herum und ich konnte nicht wiederstehen, wenigstens die bilder anzusehen. wohl etwa 4 stunden später konnte ich das buch kaum noch in den händen halten, ich war so müde. das war am dienstag abend. jetzt habe ich das buch gerade zu ende gelesen und bin mächtig beeindruckt. "der lange weg zur freiheit" ist ein dickes buch (ich glaube etwa vierhundert seiten) und ich habe im moment ziemlich viel zu tun, doch ich nutzte jede freie minute um zu lesen. in diesem moment kann ich mich an eine stelle erinnern:

"ich freue mich, dass sie frei und wieder bei ihren freunden und ihrer familie sind, doch ihre rede gestern war langweilig", das schrieb eine weisse haushälterin per telegramm an nelson mandela, am tag nach seiner freilassung nach fast dreissig jahren in haft.

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